Spielabbruch im Kaffeetälchen

TIEFENORT – Beim Stand von 3:0 für die Hausherren brach der Schiedsrichter die Partie ab.

Dabei entwickelte sich von Beginn an eine unterhaltsame Partie. Die Kali-Elf ging bereits nach 15 Minuten durch ein Tor von Routinier Heiko Adler in Front. Tiefenort war in der Folgezeit drückend überlegen und verlor so gut wie keinen Zweikampf. Doch anstatt das Ergebnis auszubauen, vergaben die Hausherren großzügig ihre Möglichkeiten. Und wenn doch mal ein Schuss durchkam, dann stand immer noch der junge Röder im Möckerser Kasten. So auch in der 36. Minute, als er einen tollen Volleyschuss von Sauerbrei aus dem Dreiangel fischte. Nur einige Minuten später war der Torjäger aber doch zur Stelle. Nach einer punktgenauen Flanke von Naujoks musste Sauerbrei nur noch den Kopf hinhalten und nickte ein (44.). Nur eine Minute später war die Freude aber schon wieder vorbei und es wurde mehr als hitzig. Zuerst schickte Schiedsrichter Röll den Möckerser Lenk mit Gelb-Rot zum Duschen. Nach Aussage des Schiedsrichters soll er den Linienrichter beleidigt haben. Dadurch kochten die Emotionen noch mehr hoch.

Häfner protestierte gegen diese Entscheidung und wer meckert, bekommt nun mal Gelb. Da Häfner auch vorbelastet war, durfte er Lenk mit Gelb-Rot in die Kabine folgen. Es blieb weiter hitzig. Als Damm auch noch versuchte, den Schiedsrichter ob seiner Entscheidungen zu beeinflussen, riss beim ruhigen Mann vom hessischen Fußballverband der Geduldsfaden und er zog den Roten Karton.

Nun lässt sich trefflich über Sinn und Unsinn solcher Karten diskutieren. Doch im Fußball müssen die Aktionen eben sportlich geschehen und nicht verbal. Möckers verließ in der Folgezeit den Rasen und das Spiel war für über zehn Minuten unterbrochen. Der Schiedsrichter pfiff die Partie noch einmal kurz an und musste dann mit Ordnerschutz vom Platz gebracht werden. In Hälfte zwei hatten sich die Gemüter wieder etwas beruhigt, aber Trainer Göbel musste trotzdem auf die Tribüne, nachdem er den Schiedsrichter beleidigt und vor ihn gespuckt haben soll. Tiefenort hatte nun Chancen im Minutentakt, doch weder Naujoks (50.), P. Adler (52.) noch Sauerbrei (54./55.) brachten das Leder im Tor unter. Erst P. Adler vermochte nach einer Schrön-Flanke auf 3:0 zu erhöhen (57.). Das war es allerdings auch schon wieder mit Tiefenorter Offensivbemühungen. Viel zu umständlich agierte die Kali-Elf und versuchte ihr Glück immer wieder durch die Mitte, anstatt den Ball über die Außen in den Strafraum zu bringen. Dadurch eröffneten sich Möglichkeiten für die Gäste, die allerdings keinen Profit daraus schlagen konnten.

In der 83. Minute brach der Schiedsrichter die Partie ab. Nach Aussage des Schiedsrichters soll der Linienrichter von einem Stein aus dem Möckerser Fanblock getroffen worden sein. Noch in der Schiedsrichterkabine hatte der junge Linienrichter Schmerzen im Arm und konnte diesen nicht richtig bewegen. Der Unparteiische kündigte einen Sonderbericht an. (wind)

Tiefenort: Weber; Naujoks, Krug (75. Wirsing), Emmelmann, Linhos, H. Adler (62. Thurow), Schawohl, Schrön, Sauerbrei, P. Adler, Bogdanski (62. Scheel)

Möckers: Röder; Ulsperger (65. Eberlein), Meier, Latzko, Bräuning, Krichling, Schmelzer, Lenk (45. Gelb-Rote Karte), Häfner (45. Gelb-Rote Karte), Damm (45. Rote Karte), Köhler

Schiedsrichter: Röll (Schwarzenfels)
Tore: 1:0 Adler (15.), 2:0 Sauerbrei (44.), 3:0 P. Adler (57.)
Zuschauer: 200

Quelle: stz vom 10.10.2005